Glaucus atlanticus Photo: Sylke Rohrlach
Glaucus atlanticus, auch noch Blaue Ozeanschnecke genannt, ist eine Fadenschnecke aus der Familie der Glaucidae welche an der Meeresoberfläche lebt und sich von Nesseltieren ernährt.
Die Ozeanschnecke kann bis zu 5 cm lang werden. Ihre Oberseite ist in verschiedenen Blautönen gefärbt, wobei die Unterseite grau-silbrig ist. Die Ozeanschnecke besitzt seitlich an ihrem Körper gliedmaßähnliche Ausstülpungen, welche dem Auftrieb dienen. Am Ende dieser Ausstülpungen befinden sich büschelförmig angeordnete Fortsätze, welche Cerata genannt werden.
Die Schnecken ernähren sich von Nesseltieren und sind von ihrem Gift nicht beeinflusst. Durch die Aufnahme des Giftes, wird die Ozeanschnecke selbst auch giftig. Je nach Menge des aufgenommenen Gifts kann die Ozeanschnecke Giftiger werden als ihre Beute. Die Nesselzellen der Beute werden in den Cerata eingelagert.
Die blaue Ozeanschnecke ist ein Zwitter, was bedeutet, dass sie sowohl weibliche wie auch männliche Geschlechtsorgane besitzt. Somit kann jede Ozeanschnecke Nachwuchs produzieren. Die Eier werden in Schnürren an die Überreste der Mahlzeit geheftet. Bei 19°C beginnt die Furchung, nach 48 bis 60 Stunden bilden sich Trochophora (eine Art Vorlarvenform) und drei Tage später entsteht dann ein Veliger (Larvenform von Schnecken) mit Schale. Nach 11 Tagen bilden sich die Windungen in der Schale. Die Schale geht mit der Metamorphose verloren und eine schalenlose Schnecke bleibt übrig.
Die blaue Ozeanschnecke lebt pelagisch in gemäßigten, warmen Gewässern/Meeren, an den Ost und Südküsten von Südafrika, europäischen Gewässern und an der Ostküste Australiens. Sie treibt mit Hilfe von Gasblasen auf der Wasseroberfläche oder sie heften sich an treibende Tangen. Um weiteren Auftrieb zu erhalten, können die Ozeanschnecken Luftblasen verschlucken und in einem Sack im Magen verstauen.
Die Blauen Ozeanschnecke hat verschiedene Verteidigungsmechanismen, um sich gegen Feinde zu wehren oder zu verstecken. Ihre nach oben zeigender Seite ist blau und ist somit schwer für Raubvögel vom Wasser zu unterscheiden. Durch ihre silbrige Unterseite ist es jedoch auch schwer von Fressfeinden mit dem Himmel unterschieden zu werden und sind somit auch von unten getarnt. Die blaue Ozeanschnecke wird somit fast unsichtbar für ihre Fressfeinde.
Zudem absorbiert die Ozeanschnecke das Gift, der Nesseltiere, welches es gefressen hat und wird somit selbst giftig. Das Gift wird in den Ausstülpungen gelagert und dient somit als Schutz vor Fressfeinden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Glaucus_atlanticus
https://www.tierchenwelt.de/specials/tierleben/2884-die-seltsamsten-tiere-der-welt.html?start=12
http://www.lessentiel.lu/de/news/story/sieht-aus-wie-ein-fabelwesen-ist-aber-echt-22667156
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